Sie haben einen Stromunterbruch und wissen nicht genau, was sie tun müssen? Wenn die Ursache nicht bekannt ist und der Fehler nicht bei der Elektrizitätswerk-Zuleitung im öffentlichen Netz liegt1), so gehen Sie folgendermassen vor:

Prüfen Sie alle möglichen Überstromschutzeinrichtungen und Trennstellen!

  1. Bezügersicherungen oder Schalter unter oder über dem Energiezähler
  2. Hausüberstrom-Schutzeinrichtungen im Anschlusskasten des Verteilnetzbetreibers

Nach maximal zweimal Auslösen2) des Automaten resp. beim Ansprechen der Schmelzsicherung müssen alle Energieverbraucher der fehlerhaften Gruppe ausgesteckt und ausgeschaltet werden. Schalten Sie danach den Sicherungsautomaten, den Leitungsschutzschalter FI oder FI-LS wieder ein.

Bei Schmelzsicherungen verwenden Sie bitte nur neue aus der Packung an und ziehen Sie diese fest. LS- und FI/LS-Automaten müssen Sie eventuell zuerst ganz nach unten drücken, bevor Sie nach oben drücken um einzuschalten. Es gibt solche mit einer Sicherheits-Zwischenstellung, bei denen das direkte Einschalten nicht geht resp. nicht gehen darf.

Wenn alle Sicherungsgruppen eingeschaltet sind, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Alle Energieverbraucher der Reihe nach in Betrieb setzen, bis der Verursacher gefunden ist3).
  2. Der verursachende Energieverbraucher vom Netz entfernen und die restlichen Geräte (testhalber) wieder einschalten.

In speziellen Fällen kann es vorkommen, dass bei einem Wiedereinschalten des Netzes einzelne Sicherungsgruppen per sofort und ohne Grund auslösen. Zum Beispiel wenn gleichzeitig mehrere Gefrierschränke und Kühltruhen mit hohen Einschaltströmen die Überstromschutzeinrichtung zum Auslösen bringt. In diesem Fall trennen Sie die eine kurz vom Netz und versuchen Sie es dann noch mal.

Nicht vergessen:

  • Überprüfen Sie, ob alles wieder funktioniert und nichts unbeaufsichtigt läuft.
  • Bei Problemen oder Fragen rufen Sie uns bitte an (034 402 32 16). Wir helfen gerne!
  • Störungsservice BKW 0844 121 113 oder Hauptzentrale 0844 121 175)

Anmerkungen:

1) Oft kommt es vor, dass von drei Phasen (Aussenleiter, Polleiter, L1/L2/L3) nur eine oder zwei fehlen. Sie sehen das eventuell auf Ihrem Energiezähler-Display oder bei Drehstrom-Motoren, wenn diese nur brummen. Beim Kochherd, wenn nur die eine oder andere Platten warm werden, jedoch nicht alle.
2) Schalten Sie nie mehrmals auf einen Kurzschluss auf! Es könnte mehr kaputt gehen als Ihnen lieb ist!
3) Das Kurzschluss verursachende Gerät wird die Sicherung wieder auslösen. Sie müssen dabei nicht erschrecken und auch keine Angst haben. Durch die Fehlerschutzschaltung FI kann Ihnen nichts passieren.

Weiter führende Informationen:

Alle Fehlerstromschutzautomaten FI’s und FI-LS (neue allg. Bezeichnung: RCD) müssen gelegentlich vom Nutzer auf ihre Funktion überprüft werden! D.h. Prüftaste „T“ drücken! Wir empfehlen bei Sommer/Winterzeitumstellung der Uhren mindestens 2-mal jährlich. Die Fehlerstromschutzautomaten müssen auslösen. Sie dienen dem Personen- und Sachschutz! Leider kann es vorkommen, dass diese ihre wichtige Sicherheits-Aufgabe verlieren, wenn man sie nicht testet. Der Elektriker und die Hersteller geben keine Gewähr!

Elektrizität ist gefährlich! Mängel müssen unverzüglich durch eine fachkundige Person behoben werden! Reparaturen, Installationen, Änderungen und Erweiterungen durch Personen ohne ESTI-Konzession sind mit wenigen Ausnahmen verboten. Neue Installationen sind (ebenso mit sehr wenigen Ausnahmen) beim Verteilnetzbetreiber melde- und bewilligungspflichtig (siehe NIV 734.27).